Bayer Leverkusen erlebte in den vergangenen Monaten turbulente Zeiten – sportlich wie auch hinter den Kulissen. Doch unter neuer Führung kehrt nun spürbar Stabilität zurück. Die Geschichte der Werkself war zuletzt dramatisch: erst der prominente Abgang von Xabi Alonso zu Real Madrid, dann die kurze und problematische Amtszeit von Erik ten Hag.
Das Kapitel Ten Hag endete nach nur drei Pflichtspielen, darunter eine blamable 1:5-Testspielpleite gegen Flamengos U19. Spieler sollen Schwierigkeiten mit seinem taktischen Ansatz gehabt haben, sodass die Vereinsführung schnell handelte. Obwohl Ten Hag seine Entlassung als „unverständlich“ bezeichnete, scheint sich der Schritt auszuzahlen. Unter dem neuen Coach Kasper Hjulmand, einst dänischer Nationalspieler, ist Bayer bislang ungeschlagen und zeigt neuen Teamgeist.
Leverkusens Start unter Hjulmand
Seit dem Trainerwechsel wirkt die Mannschaft gefestigter. Ein 3:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt, ein 2:2 zum Auftakt der Champions League in Kopenhagen sowie ein 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach lassen aufhorchen. In der Bundesliga wartet am 27. September das Auswärtsspiel bei St. Pauli.
Personell gibt es aber weiterhin Sorgen. Leistungsträger Exequiel Palacios fällt langfristig aus und ist für die Gruppenphase nicht gemeldet. Auch Jonas Hofmann gehört nicht zum Champions-League-Kader. Verletzungsbedingt fehlen außerdem Martin Terrier und Youngster Sarco. Zudem verlor Leverkusen wichtige Spieler im Transferfenster: Florian Wirtz wechselte zu Liverpool, Piero Hincapié zu Arsenal, Victor Boniface wurde an Werder Bremen verliehen. Dennoch stechen Patrick Schick (drei Bundesliga-Tore) und Alejandro Grimaldo (zwei Treffer) als Schlüsselfiguren heraus.
PSV mit Fehlstart gegen Union SG
PSV Eindhoven erlebte einen enttäuschenden Auftakt in Europa: Gegen den belgischen Meister Union Saint-Gilloise setzte es eine klare Niederlage. Trotz 63 % Ballbesitz und spielerischer Dominanz tat sich das Team von Ivan Perišić schwer, Chancen zu kreieren. Union SG nutzte die Konter eiskalt, traf insgesamt 18-mal aufs Tor und führte schnell mit 3:0, ehe Ruben van Bommel spät den Ehrentreffer erzielte.
In der Eredivisie steht PSV nach fünf Spieltagen mit 13 Punkten auf Rang zwei. Nächster Gegner ist Excelsior, wo sie den Druck auf Tabellenführer Feyenoord aufrechterhalten wollen.
Auch hier plagen Verletzungssorgen. Mauro Júnior sowie Angreifer Alassane Pléa fehlen langfristig und wurden nicht für die Königsklasse gemeldet. Dazu fallen Youngster Siltillia und Stürmer Myron Boadu verletzt aus. Positiv: Neuzugänge sorgen für Impulse. Keeper Matěj Kovář hat sich als Nummer eins etabliert, Van Bommel traf bereits dreimal in der Liga und einmal in Europa, während Routinier Ivan Perišić schon fünf Assists sammelte.
Spielausblick
Leverkusen ist zuhause traditionell stark: 18 Siege aus den letzten 21 Champions-League-Heimspielen sprechen eine klare Sprache. PSV dagegen tut sich in der Fremde schwer, mit sechs Niederlagen aus den letzten acht Auswärtspartien im Wettbewerb.
Die Ausgangslage ist daher deutlich: Mit Schick und Grimaldo verfügt Bayer über genügend Offensivkraft, um PSV zu knacken. Für die Niederländer dürfte es angesichts der Verletzungssorgen schwer werden, Paroli zu bieten.
Prognose
Leverkusens Heimstärke und die Schwäche von PSV in Auswärtsspielen deuten auf ein klares Ergebnis hin. Hjulmands Mannschaft dürfte ihre Serie fortsetzen und ein weiteres Ausrufezeichen setzen.
Tipp: Bayer Leverkusen 3 – 1 PSV Eindhoven